Anlässlich des Europäischen Tages der Menschen mit Behinderungen vom 28.-29.11.24 in Brüssel stellte EFHOH-Präsidentin Lidia Best wichtige Fragen zur Arbeit mit der EU-Behindertenstrategie für die kommende Zeit: „Jeder fünfte Mensch hat Hörprobleme, und die WHO prognostiziert, dass bis 2030 weltweit fast 630 Millionen Menschen an Hörverlust leiden werden, und bis 2050 werden es über 900 Millionen sein. Als wachsendes gesellschaftliches Problem muss Hörverlust in der EU-Behindertenrechtsstrategie ausdrücklich thematisiert werden, da er erheblich zu Einsamkeit und Isolation beiträgt und die psychische Gesundheit und die allgemeine Lebensqualität von Menschen mit Hörverlust stark beeinträchtigt. Die Bekämpfung des Hörverlusts durch gezielte Maßnahmen zum Thema Hörverlust wird nicht nur den Antrieb für eine integrativere Gesellschaft schaffen, sondern auch positive wirtschaftliche Auswirkungen haben, darunter die Bindung von Menschen an den Arbeitsmarkt, insbesondere bei einer alternden Bevölkerung. Wird sich die Kommission dazu verpflichten, die Hörverluststrategie in die EU-Behindertenrechtsstrategie aufzunehmen, um das Problem anzugehen?“
Die Antwort vom Podium war wie zu erwarten eher zurückhaltend und man berief sich darauf, ja auch für alle anderen Arten von Behinderungen etwas tun zu müssen und das ganze sei ein Teil davon. Insgesamt wurden im Rahmen der Konferenz positive Errungenschaften der letzten Jahre gewürdigt aber auch Ausblicke auf die Projekte der kommenden Zeit gebeben. Ein Schwerpunktthema war die Ermöglichung eines selbsbestimmten Lebens.
Wer sich näher interessiert kann sich gerne unter folgenden Weblinks selber informieren und ein Bild machen:
Europäische Kommission Abteilung "Beschäftigung, Soziales & Inklusion"
Europäisches Behindertenforum/European Dissability Forum
EFHOH - Europäische Föderation Schwerhöriger
Es hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, im Rahmen eines internationalen Behindertenforums mit direktem Draht zur EU-Kommission dabei zu sein. Lange genug wurde "Schwerhörigkeit" ignoriert und es ist höchst an der Zeit, gemessen auch an den Betroffenenzahlen, hier gegenzusteuern. Die EFHOH (hier oben das aktuelle Board im Bild) setzt sich auf europäsicher Ebene dafür ein und das top motivierte EFHOH-Team mit Präsidentin Lidia Smolarek-Best leistet hier hervorragende Arbeit. Seit diesem Jahr hat die EFHOH auch 2 angestellte Mitarbeiter:innen in Brüssel vor Ort.
Der ÖSB ist stolz, dass mit Claire Sabler-Landesmann als EFHOH-Generalsekretärin auch Österreich seinen Beitrag im Rahmen der europäischen Schwerhörigenarbeit leistet.
Generell darf der ÖSB an schwerhörige Menschen in Österreich den Appell richten, sich in unsere Arbeit (ÖSB) aber auch in die Arbeit auf internationaler Ebene (EFHOH, IFHOHYP) mit einzubringen. Nur wer aktiv mitgestaltet kann auch positive Veränderungen für alle bewirken!
* HT/ÖSB
Hier einige Fotoimpressionen vom EDPD Brüssel 2024: