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Österreichischer Schwerhörigenbund
DACHVERBAND

Weitere Einschränkung Hörbehinderter durch geplantes Verbot von Plastikmasken und Visieren!

Als wäre die aktuelle Covid-19-Situation und die MNS-"Maskenplage" nicht schon schlimm genug für Schwerhörige, preschen jetzt erneut sogenannte "Expert/innen" vor, die Plastikmasken und Visiere als nicht geeignet für den Schutz vor Viren erachten:

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Plastikvisier-(c)abendblatt.de

Wie wir bereits im Juli 2020 an das Sozial- &  Gesundheitsministerium sowie an  weitere relevante Stellen wie ÖGK, Ärztekammer etc. in einem offenen Brief geschrieben haben, ist die auf Grund der Covid-19 Krise auch in Österreich eingeführte MNS-Maskenpflicht im öffentlichen Bereich für Hörbehinderte eine nicht überwindbare Barriere bei der direkten Kommunikation! 

Erneut darf betont werden, dass Hörbehinderte auch Mund- und Gesichtsbild von Gesprächspartner/innen brauchen, um durch Lippenabsehen und Mimik Gesprächsinhalte verstehen und interpretieren zu können. Auch mit den besten Hörsystemen der Welt ist eine Kommunikation im öffentlichen Bereich für die Masse Schwerhöriger derzeit ein de facto Ausschluss aus der interpersonalen Kommunikation. 

Wir haben zwar einige Antworten auf unser Schreiben erhalten, aber den positiven Versprechungen sind bislang keine merkbaren Taten gefolgt, im Gegenteil:

Nochmal zur Erklärung der Problemlage: Sowohl als schwerhörige Privatperson bei allen Arten von Kontakten in der Öffentlichkeit (Arztbesuch, Einkäufe, Ämter etc.) aber vor allem auch als berufstätige Person mit Hörminderung (wo zB Kundenkontakt Teil des Arbeitsalltages ist), war zumindest die Verwendung von Plastikmasken oder Visieren des Gegenübers in der aktuellen Situation eine Hilfe. Nun sollen aber nach jüngsten Pressemeldungen alle Arten von Plastikmasken und Visieren als Schutz vor Covid-19 untersagt werden, weil diese ja keinen ausreichenden Virenschutz bieten! 

Offenbar ist es allen Verantwortlichen egal, dass 1,75 Millionen Menschen in diesem Land somit endgültig zur Nicht-Kommunikation gezwungen werden! Wie bitte sollen schwerhörige Menschen im Berufsleben mit Kundenkontakt bei der aktuellen „Vermummungspflicht“ den Alltag bewältigen? Warum werden schwerhörige Menschen beim Arzt, in Ämtern, beim Einkaufen etc. von der Möglichkeit einem Gespräch folgen zu können ausgeschlossen? Und zwar über viele Monate!

Dass der Ausschluss aus der Gesellschaft bestimmter Gruppen soziale, gesundheitliche und daraus ableitend klarerweise psychische Folgen für betroffene Menschen hat, liegt wohl auf der Hand! Das beweisen uns auch zahlreiche Emails und Anrufe, die uns täglich erreichen!

Als Interessensvertretung schwerhöriger Menschen in Österreich fordern wir mit Nachdruck alle verantwortlichen Stellen in diesem Land erneut auf, endlich einen pragmatischen Umgang mit der Covid-19-Thematik zu beginnen in dem die Bedürfnisse Schwerhöriger endlich mit berücksichtigt werden!
ÖSB-14.10.2020