Die Weiterbildung für Selbsthilfegruppenleiter:innen (=SHG) der ÖSB Mitglieder Organisationen fand in der Zeit vom 6. Oktober bis 7. Oktober 2023 diesmal in Klagenfurt statt.
Am Freitag, 6.10.2023 fand ganztags ein ÖSB-Symposium und das Jubiläumssymposium der Kärntner Einrichtungen „15 Jahre Verein „Forum besser Hören – Schwerhörigenzentrum Kärnten“ und 20 Jahre Beratungscenter „tab-technische Assistenz und Beratung statt.
Zu dieser Veranstaltung wurden politische Vertreter:innen, Interessierte und Betroffene als auch Gruppenleiter:innen der Schwerhörigengruppen Österreichweit eingeladen. Viele nutzten neben interessante Fachvorträge die Zeit für Netzwerkgespräche und Austausch mit Betroffenen.
Am Freitagvormittag fanden Fachvorträge über neue Entwicklungen in der Hörtechnologie und zum Thema „aktiv Hören – technische Hilfsmittel bestmöglich nutzen und die eigene Hörkompetenz optimieren“ von Fachexperten statt. Nach Übernahme der Moderation am Nachmittag von Frau Gabriele Suppan erfolgte die Festansprache von Frau Mag.ª Brigitte Slamanig, Leitung tab und fbh-shz Kärnten sowie Präsidentin des Österreichischen Schwerhörigenbundes.
Im Anschluss gab es noch weitere Fachvorträge, die für die Arbeit in der SHG von eminenter Bedeutung sind.
Mag. Markus Bräuer MSc Psychotherapeut und Dr. Thomas Hirsch – HNO Universitätsklinikum Graz hielten am Nachmittag Vorträge zu den psychischen Auswirkungen von Hörbehinderungen und zum Pilotprojekt Cochlea Implantat Rehabilitation Lassnitzhöhe. Zwischen diesen hochinteressanten Beiträgen, fand ein Erfahrungsaustausch mit Betroffenen, die bereits eine Hör- Rehabilitation in Deutschland gemacht hatten, statt. Im Anschluss der Veranstaltung erfolgte eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Medizin und mit Betroffenen. Der Abend würde dann fürs Networking genutzt.
Am Samstag den 7.10.23 wurde der Workshop für Selbsthilfegruppenleiter:innen unter der Seminarleitung von Frau Gabriele Suppan in den Räumen von Forum besser HÖREN – Schwerhörigenzentrum abgehalten.
Zunächst starteten wir das Seminar mit einem Resümee und Feedback über das gelungene Symposium und der letzten Jahre in der Selbsthilfebewegung, sowie mit der Themensammlung / Wünsche und Erwartungen für den Tag, dies wurde von der Seminarleitung gekonnt in den Workshop eingebaut. Am Beginn wurde an einer Pressenaussendung zum Thema „Stille Not in Österreich: Die Dringlichkeit einer Hörrehabilitation“ gefeilt. In diesem Zusammenhang konnten wir mit der Künstlichen Intelligenz (KI) Erfahrungen sammeln. Hauptaugenmerk wurde in diesem Workshop dem Thema „Neue Rollen - Neue Chancen“ und „Abgrenzung“ für Gruppenleiter:innen gewidmet.
Eine klar definierte und offiziell anerkannte Rolle erleichtert den Gruppenmitgliedern das In-Beziehung-Treten in Gruppen: Jeder weiß, was von einem bestimmten Rolleninhaber (zB. Gruppenleiter:in) zu erwarten ist und es schafft seitens des Rolleninhabers ebenso Verlässlichkeit, wenn er selbst ebenso weiß, was andere von ihm erwarten können.
Sind die Rollen klar definiert, können auch Grenzen gezogen werden. Ohne klare Rollendefinition funktioniert auch die Abgrenzung schlecht bis gar nicht.
Daher wurde uns nahe gelegt immer zu reflektieren: „Ist das mein Bereich/ Aufgabenfeld/ Rolle?“ Wichtig ist auch die Grenzen zu schützen - die Grenzen zu markieren, bewachen und verteidigen. Grenzen zu schützen sind für eine gelingende Gruppentreffen vor Ort aber auch für die digitale Kommunikation von wichtiger Bedeutung.
Für die akustische Barrierefreiheit wurde am Veranstaltungsort, dankenswerter von Herrn Georg Schwaighofer von „VOX-Technische Assistenz für Schwerhörige Wien vor Ort gesichert. Des Weiteren wurde der gesamte Symposium und am Samstag beim Workshop mit Schriftdolmetschsettings seitens Frau Gudrun Amtmann und Frau Mag.ª Andrea Reif von trans.SCRIPT-Austria begleitet.
Die Weiterbildung wurde unterstützt von ÖKUSS: